
Die symbolhafte expressive Dachform ist eine bauliche Interpretation des Phänomens, welches die Identität des Tempodroms in der Vergangenheit prägte – das Erlebnis des Zeltraums. Von 1980 bis 1998 bot das Tempodrom als alternative Kulturinstitution in zwei Zirkuszelten Platz für insgesamt 3.500 Personen. Den baulichen Höhepunkt heute bildet die 37 m hohe zeltähnliche Dachkonstruktion aus Beton über der Großen Arena, durch deren verglaste Öffnung im Zenit Tageslicht in die Spielstätte fällt.
Dritter Veranstaltungsraum des Tempodroms ist neben der Großen und der Kleinen Arena das Liquidrom mit einem Wasserbecken von 13 m Durchmesser, das von einer kuppelförmigen Betonschale mit einem Oberlicht im Zenit überwölbt wird.
Licht und Klang bestimmen die Atmosphäre des Liquidroms, und die bis zu 50 in körperwarmem Solewasser liegenden Besucher können über Lichtinstallationen, Unterwasserlautsprecher und vier Klangsäulen ein eindrucksvolles Konzerterlebnis genießen.
Neben dem kreisrunden Solebecken verfügt das Liquidrom auch über mehrere Saunen und Dampfbäder, ein nach japanischer Tradition „Onsen“ genanntes Heißwasser-Freiluftbecken sowie eine Bar und ein Restaurant.
Natürliche Materialien dominieren die Gestaltung: Die Fußböden und Wände in den Nass- und Badebereichen sind mit einem grünlich-grauen Naturstein verkleidet, in den übrigen Räumen sind die Wände aus veredeltem Sichtbeton. Die Holzwandverkleidungen bestehen aus naturbelassener Rot-Zeder, die Decken sind abgehängt und dunkel beschichtet.
- USITT Architecture Awards, Honor Award
- Licht-Architektur Preis, Besondere Anerkennung
Marcus Bredt