
Der schlichte, zurückhaltende Theaterbau aus den sechziger Jahren wurde einst auf den zerbombten Relikten des ursprünglichen Gebäudes von 1889 errichtet. Das Spiel- und Festhaus wurde umfassend saniert und erweitert, ohne die architektonische Identität der Entstehungszeit zu beeinträchtigen.
Der hinzugefügte Neubau interpretiert die Nachkriegsmoderne und führt die prägenden Stilelemente des älteren Baus mit dem neuen Gebäude fort. Dazu gehören die balkonartig auskragenden Außengalerien des Theaters im ersten Obergeschoss, die großzügige Glasfassade der Foyers im Parterre und die kubische Komposition mit dem eingestellten Zylinder des Theatersaals.
Das den Altbau prägende Thema des eingestellten, sich kreisrund im Kubus abzeichnenden Saales wird in dem Neubau aufgegriffen und weiter gespielt. Entsprechend zeichnen sich in beiden Bauten die Haupträume nach Innen wie nach Außen ab: Im Spiel- und Festhaus ist die eingestellte Rotunde des Zuschauerraums als geschlossener Raum erkennbar, um den sich das zum Außenraum offene Foyer legt. Im Kultur- und Tagungszentrum steht der im quadratischen Grundriss angeordnete Saal innerhalb des kreisförmigen Foyers. Innen ist der kubische Saal von geschwungenen Wänden eingebunden, nach außen zeichnet er sich auf dem Dach als Quadrat mit gläsernem Obergaden ab.