
Der Um- und Erweiterungsbau des Chinesischen Nationalmuseums vereint das ehemalige Chinese History Museum mit dem Chinese Revolutionary Museum. Das 1959 als eines von zehn bedeutenden öffentlichen Gebäuden fertig gestellte Bauwerk markiert am Platz des Himmlischen Friedens und in direkter Nachbarschaft zur Verbotenen Stadt bis heute einen Meilenstein in der neueren chinesischen Architekturgeschichte: Elemente chinesischer Bautradition treffen auf klassizistische, westliche Architektursprache.
Für den Um- und Erweiterungsbau dieses Gebäudes lud der Bauherr elf internationale Architekturbüros zum Wettbewerb ein, den die Architekten von Gerkan, Marg und Partner gemeinsam mit dem Büro CABR, Peking, gewannen.
Im Dialog mit dem Bauherrn wurde das Entwurfskonzept mit dem Ziel überarbeitet, den Museumsneubau in harmonischer Weise auf die Außenwirkung des Altbaus abzustimmen – jedoch gleichermaßen Alt und Neu unterscheidbar zu machen. So wurden die gestaffelten Dachtypologien der Gebäude am Platz des Himmlischen Friedens und in der Verbotenen Stadt am Neubau fortgesetzt, allerdings im Detail und Material differenziert. Genauso wurden die für den Bestandsbau typischen Kolonnaden und Fensterarchitekturen in eine zeitgemäße Formensprache übersetzt.
Das 192.000 m² große Nationalmuseum ist das größte Museum der Welt, mit dem Ziel, zum Schaufenster der Geschichte und der Kunst einer der ältesten Kulturen der Menschheit zu sein.
Ben McMillan