
Die Kapelle der Evangelischen Akademie Hofgeismar ist das geistliche Zentrum für Seminarteilnehmer und Gäste.
Der schlichte kleine Raum auf rechteckigem Grundriss ist Teil des ehemaligen "Friedrichsbades" aus dem Jahr 1770.
Die Neugestaltung soll einen Ort der Kontemplation und der Stille schaffen, der durch Reduktion auf wenige Materialien und durch den Verzicht auf alle überflüssigen Details Raum schafft für individuelle Besinnung und zum Gebet.
Der gesamte Innenraum ist flächig ausgekleidet, wobei das Material selbst zur Rauminszenierung wird. Der Fußboden und drei Innenwände sind mit Betoplantafeln (Phenolharz beschichtetes Birkensperrholz). Im starken Kontrast zu den Betoplantafeln stehen die hinterleuchteten Flächen der Decke und der Fensterwand aus durchscheinendem, jadefarbenem Structuran/Gussglas aus recyceltem Glas. Die Fensteröffnungen zeichnen sich bei Tag schemenhaft im Inneren ab, wobei gleichzeitig alles "Weltliche" aus dem Raum ausgeschlossen wird. Bei Nacht scheint das farbige Licht aus dem Inneren der Kapelle durch die Fenster hinaus.
In der Altarrückwand befindet sich ein Kreuz als einziges symbolhaftes Element der Kapelle. Durch Einfräsungen in den Betoplantafeln wird es direkt aus der Oberfläche herausgearbeitet
und verstärkt die einheitliche räumliche Wirkung.