
Der Neubau der Halle 4 auf dem Gelände der Deutschen Messe AG ersetzt einen in seinen Anfängen aus dem Jahr 1957 stammenden Vorgängerbau. Dessen Konzept - die Messehalle als geschlossene Halle ohne Tageslicht - entspricht nicht mehr der heutigen Auffassung extrovertierter, tagheller Ausstellungsbauten, wie sie bereits mit dem Kongresszentrum und der Europa-Halle realisiert wurden. Dementsprechend wurde auch die neue Halle als weitgespannte, stützenfrei überdachte Halle mit großzügigen Verglasungen und zweiseitig angeordneten Riegelbauten konzipiert.
Die eingeschossige Ausstellungsfläche wird über 122 m stützenfrei überspannt. Die Konstruktion wird aus linsenförmigen Dachhohlkörpern gebildet, die in ihrem Inneren raumluft- und elektrotechnische Installationen aufnehmen und für Wartungszwecke begehbar sind. Zwischen den Hohlkörpern sind oberhalb der tragenden Binderkonstruktion Oberlichtbänder mit RWA-Klappen angeordnet. Die lichte Höhe unterhalb der Binder, die aus seilunterspannten Druckbogenpaaren bestehen, beträgt 11 bis 15 m. Die Form des Trägers stellt gleichzeitig eine Hommage an Hannovers großen Architekten des Klassizismus dar, an Georg Ludwig Friedrich Laves, der den "Fischbauchträger" für Brückenkonstruktionen erfand.
Die Ausstellungsfläche wird durch je drei Durchfahrten zwischen den Riegeln sowie je eine an den Giebelseiten erschlossen. Die verglaste Giebelfassade wirkt bei innerer Beleuchtung wie ein großes Schaufenster und entspricht in besonderem Maße dem Thema des Ausstellungsbaus.
Klaus Frahm