Yellow River National Museum in Zhengzhou
Museumsbau und Park von gmp fertiggestellt
Der Gelbe Fluss gilt als Wiege der chinesischen Kultur. Das von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) entworfene Yellow River National Museum am nördlichen Stadtrand von Zhengzhou thematisiert neben der kulturellen Bedeutung auch die landschaftsformenden Aspekte des rund 5000 Kilometer langen Stroms. Museumsneubau und Park zeichnen den mäandrierenden Flusslauf nach. Sie formen inhaltlich wie baulich die Brücke zwischen Natur und Zivilisation, wobei Architektur und Landschaft eins werden.

Das neue Museum bildet das Herzstück des „Yellow River National Cultural Park“ und verknüpft die angrenzenden Grünräume zu einer Einheit. Stromlinienförmig erhebt sich das Gebäude aus der hügeligen Landschaft am Flussufer. Als Fortsetzung des öffentlichen Parks führt die grüne Dachlandschaft zu einer 40 Meter hohen Aussichtsplattform mit Blick über den Gelben Fluss im Norden und die Stadt Zhengzhou im Süden. Sie bietet Bereiche für Picknick, Freilufttheater und Ausstellungen. Entlang geschwungener Wege können Besucherinnen und Besucher auf dem Dach die charakteristischen Landschaftsräume des Stroms mit ihren typischen Vegetationen erleben.


Der polygonale Baukörper quert sanft an- und absteigend einen Wasserlauf im Park. Am Kreuzungspunkt befindet sich ein organisch geformtes Atrium, das als Lichthof im Zentrum des Museums dient. Diese Öffnung kann zudem mit einem Wasservorhang inszeniert werden.


Die vertikal strukturierte Natursteinfassade des Gebäudes ist in modularer Bauweise aus vorgehängten, vorgefertigten Elementen konstruiert. Ihre reliefartige, rhythmische Struktur bildet abstrahiert den Verlauf des Flusses nach. Die öffentlichen Bereiche sind mit verglasten Lichtschlitzen versehen, während die Ausstellungsbereiche vor Lichteinfall geschützt sind. Drei großformatige Fenster an der Nordseite greifen das Motiv der Höhlen am Gelben Fluss auf und rahmen den Ausblick in die Landschaft.


Unter der höchsten Erhebung des Gebäudes im Süden liegt der verglaste Haupteingang zum Museum, der aus dem massiven Baukörper herausgeschnitten zu sein scheint. Fassaden- und Deckenbekleidungen aus gelblich schimmerndem Messing markieren diesen Einschnitt. Im Inneren setzen sich die Materialität und das äußere Erscheinungsbild fort: Gerundete Wände, die wie ausgewaschenes Gestein anmuten, und gelblich reflektierende Decken leiten in das Museum.
