

Upper Eastside, Office and Residential Building, Unter den Linden
Standort
Der Neubau des Büro-, Wohn- und Geschäftshauses Upper Eastside Berlin an der Kreuzung Friedrichstraße / Unter den Linden vervollständigt eine der wichtigsten Kreuzungen des historischen Berlins zwischen Brandenburger Tor und Forum Fridericianum. Das Areal mit einer Gesamtfläche von rund 6000 m² in Berlin-Mitte ist Teil der Dorotheenstadt zwischen Gendarmenmarkt und Bahnhof Friedrichstraße.
Städtebau
Basierend auf den städtebaulichen Prinzipien der kritischen Rekonstruktion orientiert sich der Neubau am historischen Stadtgrundriss und schließt die Baufluchten der Straßen Unter den Linden, Friedrichstraße und Mittelstraße.
Das Gesamtgebäude besteht aus fünf Einzelhäusern, die sich um zwei Höfe gruppieren. Die Traufe der Neubauten liegt bei ca. 22 m, die Firsthöhe beträgt ca. 30 m. Entlang der Friedrichstraße entsteht eine repräsentative zweigeschossige Kolonnade. Durch differenzierte Gestaltung der Fassaden und Dachkörper sowie variierter Traufhöhen der einzelnen Häuser wird die gewünschte städtebauliche Feinkörnigkeit erreicht und an die historische Parzellenteilung angeknüpft. Um die Identitäten der unterschiedlichen Häuser zu stärken, werden die Fassaden und Etagenlobbys in Kooperation mit weiteren Architekten gestaltet (Haus 1 Unter den Linden: Kahlfeldt Architekten, Haus 4 Mittelstraße: Prof. A.R. Burelli).
Architektur
Die vertikale Gliederung der Häuser nimmt sowohl Bezug auf den historischen Bestand vor seiner Zerstörung als auch auf die bestehenden Nachbargebäude. Die klassische Zonierung und die starke Plastizität der Fassaden, sowie die grosszügigen Geschosshöhen sind jedoch keine nostalgische Attitüde, sondern in neuer Formulierung eine Referenz an die allgemeinverständliche Fassadensprache traditionsreicher Architektur für diesen besonderen Ort. Die detaillierte Ausgestaltung beachtet die Baugestaltungsverordnung Unter den Linden und formuliert zeitgemäße Architektur mit den Mitteln moderner Technologie.
Als Leitmaterial für alle Fassaden wurde neben römischem Travertin brünierte Baubronze gewählt. Dieser Materialkanon wird in der Gestaltung der Innenbereiche aufgegriffen. Durch die Auswahl verschiedener Travertinsorten in unterschiedlichen Farbnuancen wird eine zusätzliche Differenzierung der Einzelhäuser erreicht, ohne in eine farbige Beliebigkeit zu verfallen. Die ablesbare Gliederung der Fassaden in Sockelzone, Regelgeschosse und Staffelgeschosse spiegelt die unterschiedlichen Nutzungen wieder. Im Erdgeschoss und ersten OG sind hochwertige Ladengeschäfte realisiert. Die Regelgeschosse enthalten flexibel teilbare Büroeinheiten, während die beiden oberen Staffelgeschosse zu exklusiven Stadtwohnungen mit großzügigen Dachterrassen bzw. Wintergärten ausgebaut werden.