
Für den Bauplatz der „Nanjing Financial City – Phase II“ sehen die Architekten von Gerkan, Marg und Partner ein Ensemble aus fünf Hochhäusern vor. Auf dem 65.000 Quadratmeter großen Areal befinden sich Büros in Kombination mit einer repräsentativen Infrastruktur für Konferenzen und Meetings sowie Raum für Serviceapartments und Geschäfte. So entsteht ein Businessdistrikt mit insgesamt 798.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Eine städtische Grünachse, die von Norden nach Süden verläuft, teilt das Grundstück in zwei Teile: Die beiden äußeren Felder (A und C) sollen, entsprechend den Straßenfluchten und den vorgegebenen Baulinien, mit Hochhäusern besetzt werden. Der mittlere Bereich (B) wird als begrünter Canyon definiert, der mit seinen Plätzen und Tiefhöfen als integraler Bestandteil der Geschäftszone gilt.
Zwei Türme dominieren den Bauabschnitt C: ein 186 Meter hohes Serviceapartmentgebäude und ein „Superhoher Wolkenkratzer“, der mit einer Höhe von 416 Metern städtebaulich einen weithin sichtbaren Orientierungspunkt setzt und einen Nutzungsmix in seiner Aufteilung vorsieht. Auf insgesamt 171.500 Quadratmetern gliedert sich der Turm in fünf Büroeinheiten auf, die jeweils neun Geschosse umfassen. Auf den übrigen 51.000 Quadratmetern erstreckt sich darüber von Ebene 61 bis 80 ein Fünf-Sterne-Hotel mit 250 Zimmern. In der Spitze befinden sich exklusive Besprechungsräume, Bars und hochklassige Restaurants. In der Eingangslobby des Podiums entstehen Retail-Flächen sowie ein Foyer für zwei Festsäle, die dem Hotel zugeordnet sind.
Ein gestaltprägendes Entwurfselement des Wolkenkratzers sind doppelstöckige horizontale Fugen, die Sonderfunktionen wie eine Sky-Lobby und Mitarbeiterrestaurants beherbergen. Gemeinsam mit vertikal aufstrebenden Fugen und Rückstufungen des annähernd quadratischen Regelgrundrisses entsteht eine dynamische Gesamtkomposition des Baukörpers. Die Rückstufungen im Gebäude bieten Platz für Dachterrassen bis in die oberen Stockwerke, die den Leitgedanken des Entwurfes einer „vertikalen Stadt“ mit nutzbaren Außenräumen unterstreichen. Ähnlich wie das Baufeld A, wird auch das Baufeld C einen tiefliegenden Garten als Zentrum haben, der durch viergeschossige Gebäude flankiert wird. Ein ebenfalls viergeschossiges Podiumsgebäude und der Sockelbau des Hochhauses komplettieren die städtebauliche Figur des Ensembles. Zwischen den Bauten entstehen Gassen und Plätze, die eine fußgängerfreundliche Atmosphäre schaffen und Raum für Shoppingmöglichkeiten geben. Insgesamt verleiht das neue Finanzzentrum dem gesamten Viertel eine eigene Identität.