
Im Gegensatz zu den in Peking üblicherweise großdimensionierten Straßenzügen wird die verhältnismäßig enge Guanghua Lu von städtischen Blocks gefasst und generiert so eine lebhafte Urbanität. Der Entwurf für die SOHO China Group nimmt diesen Charakter nicht nur auf, sondern stärkt ihn durch zahlreiche räumliche Bezüge und Verbindungen mit dem städtischen Umfeld.
Dafür sorgt vor allem ein Netzwerk von unterschiedlich breiten Durch- und Übergängen zwischen den Gebäuden. Dieses Wegesystem durchläuft den 214 x 77 Meter großen Komplex und verbindet die umgebenden Straßenräume miteinander. Auf diese Weise werden Rückseiten vermieden und attraktive Sichtbeziehungen untereinander sowie in die Stadtlandschaft erzeugt.
Der dynamische Schwung der fünf Bauten setzt sich in ihren charakteristischen Dachschrägen fort, die sich aus den lokalen Verschattungsrichtlinien ergeben und die Gebäude gestalterisch vereinen. So entsteht mit den Dachflächen eine „fünfte Fassade“ mit eingeschnittenen Terrassen und Lichthöfen.
Durch brückenartige Verbindungen in den oberen Geschossen der einzelnen Häuser wird die Flexibilität der Gebäude erhöht, und es werden Außenflächen für Dachgärten mit Blick auf die Stadt geschaffen.
Das gekurvte Wegesystem bestimmt auch das Innere des Gebäudekomplexes. Der Besucher befindet sich in einem fließenden Raum, der als architektonische Landschaft konzipiert ist. Die drei unteren Ebenen des Gebäudes sind um zwei große, Orientierung und Licht spendende Lufträume organisiert.
Vertikale Lamellen an den Glasfassaden dienen der Steuerung des Lichteinfalls und schaffen eine filigrane elegante Fassade, deren Transparenz in sanften Wellen changiert. Die dadurch entstehende Assoziation eines sich leicht bewegenden Vorhangs verleiht dem Ensemble zusätzliche Leichtigkeit.