
Als größter Kreuzungsbahnhof Europas setzt der Berliner Hauptbahnhof den Schlussstein für die Neukonzipierung des Eisenbahnnetzes der deutschen Hauptstadt. Das dereinst dezentrale System wurde an die Verkehrsbedingungen des 21. Jahrhunderts angepasst.
Zentrales Entwurfsprinzip ist die architektonische und städtebauliche Versinnbildlichung der Kreuzung des Nord-Süd-Fernbahntunnels und des Viadukts der Stadtbahn. Zwei Bügelgebäude in Nord-Süd-Ausrichtung flankieren die unterirdischen Bahnanlagen und überspannen die ostwestliche Bahnsteighalle, mit der sie so eine Kreuzform nachzeichnen.
Das Bahnhofskreuz ruht auf einem Gebäudesockel, der von allen vier Seiten über Treppenanlagen zugänglich ist. Das Stahltragwerk der 46 Meter hohen Gebäudescheiben ist sichtbar vor die Fassadenebene gelegt. Die über 300 Meter lange Ost-West-Bahnsteighalle und die Eingangshalle zwischen den Bügelgebäuden werden von filigranen Glasdachkonstruktionen überspannt. Das Dach der Bahnsteighalle folgt als gewölbte Schalenkonstruktion dem bogenförmigen Gleisverlauf. Teile des Daches sind mit Photovoltaik-Modulen belegt.
Der Berliner Hauptbahnhof nicht nur als wichtiger Verkehrsknotenpunkt, sondern stellt dank seiner Mischnutzung einen belebten Gebäudekomplex dar, der zum städtebaulichen Kern im Zentrum der Hauptstadt geworden ist und gleichzeitig eine stadträumliche Klammer zum südlich des Spreebogens gelegenen Regierungsviertel bildet.
- BDA-Preis Berlin, Lobende Erwähnung
- Preis des Deutschen Stahlbaues, Auszeichnung
- Internationaler Architekturpreis des Chicago Athenaeum
- Allianz pro Schiene, Bahnhof des Jahres
- Renault Traffic Design Award für innovative und mutige Verkehrsarchitektur
- Ingenieurbaupreis
Juergen Schmidt
Luftbild Berlin