
Die repräsentative "Gute Stube" Berlins, der traditionsreiche Pariser Platz am Brandenburger Tor soll im Sinne der "kritischen Rekonstruktion" wiederhergestellt werden. Einen Teil der umschließenden Platzwand bildet der Neubau der Dresdner Bank; er fügt sich in Höhe und Grundriss zurückhaltend in das Konzept der Neubebauung ein. Die schwach ockerfarben getönte Sandsteinfassade mit den senkrecht betonten Fensteröffnungen vermittelt zusammen mit den Bronzeprofilen der Fenster und den verstellbaren Verschattern sowie den patinierten Kupferplatten des Staffelgeschosses einen Gesamteindruck von vornehmer, verhaltener Repräsentanz, der an diesem Ort angemessen ist.
Im Grundriss bildet das Haus ein weiteres Glied in der bauhistorischen Kette des Zusammenspiels von Kreis und Rechteck, wie es beim Schinkelschen Alten Museum bereits begonnen wurde. Der Kreis bildet hier die Grundform einer sich hinter dem Foyer öffnenden Halle mit 31 m im Durchmesser und einem linsenförmigen, gläsernen Dach. Eine frei ausladende Spiraltreppe und zwei Aufzüge erschließen die Geschosse, deren Büros zur Halle hin orientiert sind.
Die Halle selbst ist um einige Stufen gegenüber dem Eingangsniveau abgesenkt; die Stufen laufen arenaartig um und betonen die geometrische Grundform. Inzwischen hat sich die Halle als ein hervorragender und sehr begehrter Ort für Veranstaltungen aller Art erwiesen. Den Büros sind gläserne Galerien vorgelagert, die der inneren Hülle eine filigrane Gliederung verleihen. Eingeschnittene Lufträume mit Besprechungsinseln führen das Tageslicht an den Fluren entlang in das Erdgeschoss.
Roland Halbe
Arwed Messmer