CHJ Plaza in Shantou
Kultureller und städtebaulicher Impuls in im Haojiang-Distrikt
Die CHJ Plaza im Zentrum der CITIC Binhai New Town im Haojiang-Distrikt von Shantou ergänzt die Entwicklungsachse des Quartiers um einen Baukomplex mit öffentlichen und privaten Nutzungen. Die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) haben den Firmensitz des Schmuckherstellers als gemischt genutzten Komplex mit Büroturm, Museum und Apartmentturm entworfen. Offene Erdgeschosszonen und ein öffentliches Foyer binden das Ensemble in das Quartier ein und verknüpfen es mit der Achse aus Kulturbauten am Ufer des Han Jiang.
Die Stadt Shantou liegt am Delta des Han-Flusses im Osten der Provinz Guangdong. Auf der dem historischen Stadtkern gegenüberliegenden Südseite der Bucht entsteht entlang des Ufers das Stadtviertel CITIC Binhai New Town, das schrittweise entwickelt wird. Der zugrunde liegende Masterplan kombiniert eine hochverdichtete Wohnnutzung mit einer durchgrünten Stadtstruktur aus öffentlich zugänglichen Freiräumen und einem feinmaschigen Wegenetz, das die neu entstehenden Wohn- und Kulturquartiere funktional wie räumlich miteinander verbindet.
In diesem Kontext nimmt das CHJ Plaza eine zentrale Stellung ein. Zusammen mit dem östlich anschließenden Chaoshan Exhibition Center, in dem zentrale Elemente des materiellen und immateriellen Kulturerbes der Region ausgestellt sind, bildet es das neue kulturelle Zentrum im Quartier. Mit dem Museum entstand innerhalb der CHJ Plaza ein öffentlicher Ort, der die Sammlung der Bauherrschaft, historische chinesische Schmuckstücke und Goldfadenobjekte, zugänglich macht. Zugleich bündelt der Komplex Arbeiten, Kultur und Wohnen in einem klar organisierten Gefüge.
Das Leitkonzept folgt einer Dreiteilung innerhalb der vom Masterplan vorgegebenen Kubatur: Ein schlanker Büroturm im Norden beherbergt den Hauptsitz der CHJ Group, während der kompakte Museumsbau das Herzstück des Ensembles bildet und die Achse aus Kulturbauten fortsetzt. Im Inneren sind über ein Haus-im-Haus-Prinzip eingestellte Ausstellungsboxen angeordnet, in denen Licht- und Klimabedingungen für die empfindlichen Exponate gesteuert werden. Brücken und offene Treppen verbinden die Sequenzen zu einem Rundgang und eröffnen wechselnde Perspektiven auf die Sammlung. Durchwegungen im Erdgeschoss und das öffentliche Foyer verknüpfen den Museumsbau mit der Stadt und den anderen Kulturbauten.
Südlich schließt der Apartmentturm das Ensemble als Hochpunkt ab. Seine zurückgesetzte Lage eröffnet den Blick in die Bucht und auf die angrenzende Berglandschaft. Die Höhenstaffelung der drei Baukörper entspricht den funktionalen Anforderungen und dem städtebaulichen Konzept und definiert die Silhouette des neuen Stadtviertels am Flussufer neu.
Ein durchgehendes Fassadenband aus weißem Aluminium fasst Büroturm, Museum und Apartmentturm zu einer Einheit zusammen. Großformatige Glasflächen prägen alle Gebäudeteile und betonen die gestalterische Geschlossenheit des Ensembles. Gleichzeitig ist die Fassadengestaltung funktional auf die dahinterliegenden Nutzungen abgestimmt: Die Glasfassade des Büroturms erhält durch horizontale Versätze und vertikale Einschnitte Plastizität, die sich im Inneren in zwei zentralen Sky Lobbys fortsetzt. Die transparente Hülle des Museums betont dessen öffentliche Funktion, während die vertikal gegliederte Fassade des Apartmentturms natürliche Belüftungselemente und technische Funktionen integriert. Terrassen, großzügige Lichträume und ein Dachgarten tragen zusätzlich zum sozialen und ökologischen Mehrwert des Gebäudeensembles bei.