Aus freier Hand. Meinhard von Gerkan.
50 Jahre Architektur in Zeichnungen und Skizzen
Am Donnerstag, den 26. November 2015, wird in Riga die Ausstellung „Aus freier Hand“ in der Petrikirche eröffnet. Hier werden bis zum 31. Januar 2016 architektonische Entwurfszeichnungen aus der Feder Meinhard von Gerkans zu sehen sein, die in den vergangenen 50 Jahren seines Schaffens entstanden sind.
Die Ausstellung wurde erstmalig im Juli 2015 in Hamburg eröffnet und bis zum Oktober dem Publikum gezeigt. Anlass der Ausstellung war der 80. Geburtstag Meinhard von Gerkans in diesem Jahr und die Eröffnung des von ihm entworfenen Ausstellungspavillons an der Elbchaussee. Der neue Ausstellungspavillon steht in unmittelbarer Nähe des Hauptsitzes des Büros gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner und des Wohnhauses der Familie von Gerkan.
Auch die zweite Station der Ausstellung – die Petrikirche in der Altstadt von Riga – ist eng mit dem Leben Meinhard von Gerkans verbunden. Hier wurde der in Riga geborene Architekt im Sommer 1935 getauft. Die Petrikirche (lett. Svētā Pētera baznīca) im Zentrum der Rigaer Altstadt an der Pēterbaznīcas iela war im Mittelalter die Pfarrkirche Rigas. Architektonisch handelt es sich um eine große dreischiffige Basilika, errichtet im Stil der Backsteingotik. Der Kirchturm ähnelt dem der Hauptkirche Sankt Katharinen in Hamburg.

Die Ausstellung „Aus freier Hand“ ist eine Rückschau auf die letzten fünf Jahrzehnte gmp-Architektur; in erster Linie ist sie aber eine Hommage an einen Architekten, der seine Entwürfe bis zum heutigen Tag anhand von Skizzen entwickelt. Sie ist darüber hinaus ein Plädoyer für die Fähigkeit von Architekten und Gestaltern, trotz der Allgegenwart digitaler Entwurfsanwendungen Ideen und konzeptionelle Gedanken mit der Hand aufs Papier zu bringen.
Kurator Michael Kuhn, Kommunikationsleiter von gmp, wählte zusammen mit Meinhard von Gerkan mehr als 150 Originalzeichnungen zu 46 Projekten aus – aus einem Archivbestand von weit über 3000 Blättern. Michael Kuhn gibt auch den begleiten¬den Katalog heraus, zu dem der Architekturhistoriker und Publizist Gert Kähler die Texte beisteuerte. Ausgewählt wurden vor allem solche Skizzen, die exemplarisch für von Gerkans Fähigkeit stehen, bereits mit wenigen, doch aussagekräftigen Strichen aus freier Hand den Kern und Charakter auch sehr komplexer Projekte zu definieren. Zudem konzentriert sich die Ausstellung auf Entwürfe, die exemplarisch für die Arbeit, die Entwicklung und die Meilensteine des Büros stehen.
So werden die ersten Zeichnungen zum Entwurf des Flughafens Berlin-Tegel – dem Projekt, mit dem die Bürogeschichte begann – gezeigt, ebenso wie jene zum Hauptbahnhof Berlin und zu den wichtigsten Entwürfen in Riga.
Die Ausstellung wurde realisiert in Kooperation mit der St. Petri Kirche in Riga und der Vincents Grupa, Riga sowie mit freundlicher Unterstützung des lettischen Kulturministeriums, Rigas Dome und der Deutschen Botschaft in Riga.