Ausstellung UMBAU. Nonstop Transformation // 13.11.- 06.12.2025 - Architekturgalerie München // Eröffnung - 13.11.2025, 19:00 Uhr
Sportbad am Rabet
Modularer Schwimmbadneubau für Leipzig
Mit dem Sportbad am Rabet in der Leipziger Neustadt haben die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) einen modularen Neubau nach Passivhausstandard entworfen, der funktionale Sportinfrastruktur mit einer wirtschaftlichen Systembauweise kombiniert. Dieser schafft die dringend benötigten Wassersportflächen für Schulen, Vereine sowie den Breitensport.

Die neue Schwimmhalle auf dem zentral gelegenen Otto-Runki-Platz vermittelt zwischen dem städtischen Verkehrsraum entlang der Eisenbahnstraße und dem benachbarten Stadtteilpark Rabet, dessen Namen das Bad trägt. Durch den Neubau und die dazugehörigen Grünflächen wird der Ort nun räumlich aufgewertet und neu definiert als sozialer Ankerpunkt, der Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe zusammenbringt. Der kubische Baukörper mit großformatigen Einschnitten schließt im Norden den bestehenden Blockrand und führt die städtebauliche Struktur konsequent fort. Im Südosten öffnet sich ein begrünter Vorplatz, der Teile des alten Baumbestands integriert und nahtlos in den angrenzenden Park übergeht.

„Das Sportbad am Rabet ist aus mehrfacher Sicht richtungsweisend für das einfache und robuste Bauen“, betont Stephan Schütz, Executive Partner bei gmp. „Wir haben für den Bau eine modulare Konstruktion aus außen – und innensichtige Sichtbetonelementen mit integrierter Dämmung entwickelt, die detailgenau im Werk vorgefertigt und vor Ort passgenau zusammengefügt wurde. Durch diese effiziente Modulbauweise ist ein klar strukturierter Baukörper entstanden.“ Auch die Lärm- und Emissionsbelastungen während der Bauphase konnten durch den hohen Grad an Vorfertigung deutlich minimiert werden.


Die Fassade der Sportschwimmhalle kombiniert hellen Sichtbeton mit einem gläsernen Sockel. Die umlaufende großflächige Verglasung schafft Offenheit, lässt viel Tageslicht in den Innenraum und ermöglicht Ein- und Ausblicke – so wird die Schwimmhalle Bestandteil des Stadtlebens. Die Transparenz des Gebäudes dient der Verknüpfung mit dem urbanen Kontext. Die Schwimmhalle wird zum sozialen Treffpunkt im Stadtteil. Gleichzeitig bietet sie den Anwohnenden einen erleichterten Zugang zur Schwimmausbildung und schafft damit wichtige Voraussetzungen für mehr Sicherheit und Teilhabe im Quartier.


Auch im Innenraum prägen Glas und Sichtbeton das Erscheinungsbild. Hohe Decken markieren die verschiedenen Schwimmbereiche, bestehend aus einem Sportbecken mit sechs Bahnen, einem Lehrschwimmbecken sowie einem Kinderschwimmbecken. Zenitlichter leiten zusätzliches Tageslicht auf die Wasserflächen. Die einfache, reduzierte Gestaltung ist ganz auf die Nutzung für das Sportschwimmen ausgerichtet.


Die Beschränkung auf wenige Materialien und Bauteile in Sichtqualität zieht sich als Leitmotiv durch das gesamte Projekt und dient als wirksames Mittel, um den Ressourceneinsatz so gering wie möglich zu halten.
Die Planung erfolgte nach dem Passivhausstandard und folgt damit den Nachhaltigkeitszielen der Stadt. Dazu trägt auch das extensiv begrünte Retentionsdach mit Insektenwiese bei, die eine durch die Bebauung entfallene Grünfläche kompensiert, die natürliche Versickerung fördert und zeitverzögert Regenwasser abgibt. Es kommen Anlagen für Solarthermie und Photovoltaik sowie eine Anlage zur Wasseraufbereitung zur Wiederverwendung des Beckenwassers zum Einsatz.
